Besser im Eigenheim leben
Es wird heiß und viel diskutiert: Ist Wohnen besser im Eigenheim oder im Mietshaus – oder baut man vielleicht sogar am besten selbst ein Haus. Dazu im Fokus entsprechend Mietpreise, Immobilienpreise, Baulandpreise, Wohnkosten, Bauerwerbskosten.
Mit ihrer derzeitrigen Wohnsituation sind gemäß einer Umfrage von den Eigentümern knapp zwei Drittel sehr zufrieden, von den Mietern jedoch nur ein Drittel. (Forsa-Umfrage für den Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, 2019). Kein Wunder, dass sich viele ein Eigenheim wünschen.
Bezahlbare Lebensqualität
Endlich einmal in den eigenen vier Wänden leben. Für viele Menschen ist das wichtig. Sie hatten vielleicht schon schlechte Erfahrungen im Mietshaus. Und wollen ihr Zuhause nun nach ihren Vorstellungen frei gestalten, einen Garten anlegen, Änderungen selbst entscheiden – und nicht den Eigentümer des Hauses jedes Mal um Erlaubnis bitten.
Die Frage ist, ob sich Eigenheimbesitzer ihre Lebensqualität teuer erkaufen müssen. Und übermäßig durch Wohnkosten belastet sind.
Wohnkosten im Eigenheim sinken
Zu den Wohnkosten für Eigenheimbesitzer gehören Kosten wie Versicherungen und Instandhaltung der Wohnimmobilie, Grundsteuer, Wasser, Kanalisation, Straßenreinigung, Müllabfuhr, Schornsteinreinigung und mehr, dazu abzubezahlende Hypotheken oder Darlehen. Tatsächlich liegen anfangs im Eigenheim die Wohnkosten meist höher als im vergleichbaren Mieterhaushalt. Mit Tilgung der Baukredite dreht sich jedoch die Belastung zum Nachteil der Mieter. Diese müssen nicht nur die Bruttowarmmiete, sondern auch steigende Mieten bezahlen. Mieterhaushalte sind im Laufe der Zeit mit weiter steigenden Wohnkosten konfrontiert – bei den Eigentümern sinken die Ausgaben fürs Wohnen kontinuierlich (Analyse des Berliner Forschungsinstituts empirica in Zusammenarbeit mit LBS Research, 2017).
Überbelastung durch Wohnkosten
Nach der Definition des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) liegt eine Überbelastung durch Wohnkosten vor, wenn ein Haushalt mehr als 40 Prozent seines verfügbaren Einkommens für Wohnkosten aufwendet.
Niedrigere Überbelastung bei Eigentümern
Eigentümer sind weniger durch Wohnkosten überbelastet als Mieter. Etwa ein Zehntel der Eigentümer mit Hypothek oder Darlehen ist durch die Wohnkosten überbelastet. Die Eigentümer ohne Hypothek oder Darlehen, die also diese Belastungen bereits abbezahlt haben, nochmals ein Prozentpunkt weniger (Statistisches Bundesamt, Datenreport 2018).
Bei den Menschen, die zur Miete wohnen, liegen die Zahlen deutlich höher.
Überbelastung bei Mieterinnen und Mietern höher
Fast ein Viertel der Haushalte, die eine Wohnung oder ein Haus mieten, ist durch die Wohnkosten überbelastet – bei Vermietung zu Marktpreisen (Statistisches Bundesamt, Datenreport 2018).
Diese Zahlen regen zum Nachdenken an.
Gut geplant ins Eigenheim
Der niedrige Prozentsatz der Wohnkosten-Überbelastung bei den Eigentümern kann zeigen: Die meisten Käufer eines Eigenheims informieren sich umfassend und planen gut. Erwerbskosten und Erwerbsnebenkosten, Instandhaltung, Vermögen, Nutzungszeit und Finanzierungskosten lassen sie in ihre Überlegungen einfließen. Mit einem individuellen Finanzierungskonzept vermeiden Käufer eines Eigenheims so eine zu hohe Belastung.
Dagegen die Mieter: Sie müssen einen hohen Anteil ihres Einkommens an den Vermieter überweisen.
Hohe Belastung für Mieter
Mehr als zwei Drittel überweisen bis zu 30 Prozent ihres Haushaltsnettoeinkommens an den Vermieter, bei vielen Mieterhaushalten liegt die Belastung noch höher. Betroffen von Mieterhöhungen von 2015 bis 2019 waren insgesamt 36 Prozent, in Metropolen mit mehr als 500 000 Einwohnern sogar 51 Prozent. (Forsa-Umfrage für den Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, 2019).
Viele halten das Eigenheim trotzdem für sinnlos und teuer, setzen daher auf das Mietshaus.
Die üblichen Verdächtigen
Die gängigen Argumente sind: Es gibt bessere Anlagemöglichkeiten für das eigene Vermögen, ich muss finanziell für Reparaturen vorsorgen, ich bin unflexibel beim Wohnort und in meiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Der zuletzt genannte Grund für das Wohnen im Mietshaus ist selbst für eingefleischte Verfechter des Eigenheims nicht ganz von der Hand zu weisen.
Mietshaus für Standortwechsel
Wer oft umzieht, sich aus privaten oder beruflichen Gründen noch nicht für einen Wohnsitz entscheiden kann, der sollte vielleicht noch mit dem Eigenheim warten. Selbst wenn Du bei einem Umzug auch mit höherer Miete für ein Haus rechnen musst – kurze Nutzungszeiten der eigenen Immobilie sind meist nicht die richtige Wahl. Aber: Wenn Du einen perfekten Finanzierungsplan hast und einen wahren Hausschatz günstig ergatterst, kannst Du unter Umständen auch unter den magischen zehn Jahren planen – und vielleicht nach deinem Umzug dein Haus vermieten. Um dieses dann später vielleicht mit Gewinn zu verkaufen.
Eigenheim für Vermögensaufbau
Du ahnst es schon: Normalerweise lohnt sich der Kauf eines Eigenheims erst, wenn Du es eine bestimmte Zeit bewohnen kannst. Grund dafür sind die Erwerbsnebenkosten, wie Grunderwerbssteuer und Notarkosten, die Erwerbskosten und die anfänglichen Finanzierungskosten. Mit jeder Rate an die Bank und zunehmender Tilgung gehört das Eigenheim aber immer weniger der Bank und immer mehr dir – und Du baust Vermögen auf.
Mehr Rendite für das eigene Haus
Diese Vermögensanlage kann in der aktuellen Dauerniedrigzinsphase mehr Rendite bringen als die klassische Vermögensanlage, die der Mieter eines Hauses vielleicht mit seinem Vermögen verfolgt. Höhere Renditen versprechen nur bestimmte Aktien oder Fonds – der Käufer dieser Anlagen muss aber auch ein höheres Risiko tragen. Ein eigenes Haus dagegen ist meist eine sichere Anlage.
Persönliche Daten zählen
Beim Kauf eines Eigenheims zählen deine eigenen Daten, es ist deine persönliche Lebensentscheidung. Für Lebensqualität, Leben nach eigenen Vorstellungen, für Altersvorsorge und Vermögen – aber auch mit Verantwortung für deine persönliche zukünftige Situation. Kaufen ist umso besser, je günstiger ein Eigenheim ist und je weiter die Immobilienpreise im Wert steigen. Das ist stark vom Standort abhängig.
Die Region macht’s
Gradmesser für das Preisniveau in einer Region ist der Vergleich von Miete und Kaufpreis. Die Zahlen müssen aber vergleichbar sein, also gleiche Merkmale haben bei Ort, Stadtteil, Größe, Alter, Ausstattung etc. Teile nun bei vergleichbaren Häusern Jahreskaltmiete durch den Kaufpreis. Du erhältst einen Faktor. Faustregel: Bis Faktor 20 ist der Kaufpreis im Vergleich zur Miete relativ günstig. Kalkuliere nun noch sorgfältig Erwerbsnebenkosten, Instandhaltung, Fördermittel, Finanzierung und Anschlussfinanzierung – und Du kannst mit einer sicheren Wertanlage rechnen. Gehe ganz auf Nummer sicher: Lass dich ausführlich dazu beraten.
Ein Schatz zum Wohnen
Dein Finanzierungskonzept steht, Du hast das richtige Eigenheim gefunden oder baust selbst – freue dich darauf, im eigenen Schatz zu wohnen, und vielleicht auf eine Wertsteigerung.
Preise für Wohnimmobilien steigen
Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) lagen im 4. Quartal 2019 durchschnittlich 5,7 Prozent höher als im 4. Quartal 2018. In der Stadt und auch auf dem Land. In den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) waren und Ein- und Zweifamilienhäuser 6,5 Prozent teurer als im Vorjahresquartal. In den anderen Großstädten ab 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern stiegen die Häuserpreise um 7,7 Prozent. Auch in dünn besiedelten ländlichen Kreisen wurden Wohnimmobilien im Durchschnitt teurer. Dort erhöhten sich die Preise für Häuser um 5,0 Prozent (Statistisches Bundesamt, 26.03.2020).
Wenn sich Preissteigerungen auf Ihre Finanzierung auswirken: Unsere erfahrenen Fachberater beraten Sie dazu ausführlich. Es zeigt sich sowieso: Die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien sieht jeder anders. Für Sie führen sie vielleicht zur Überlegung, Ihr Eigenheim selbst zu bauen. Klar, auch hier gibt es viel Für und Wider.
Haus kaufen oder bauen
An eine einfache Entscheidung für Kaufen oder Bauen ist nicht zu denken. Eventuell wird dir die Entscheidung auch einfach abgenommen. Du hast dir vielleicht einen hübschen Ort für dein Traumhaus ausgesucht – aber noch nicht einmal in der Nähe ist Bauland zu haben. Oder wenn ja, dann nur zu sehr hohen Preisen.
Bauland wird zum Luxusgut
Die Statistik der Kaufwerte für baureifes Land 2018 zeigt: In Gemeinden mit 500 000 und mehr Einwohnern müssen die Käufer für baureifes Land circa 18 Mal mehr Geld für den Quadratmeter bezahlen als Käufer in Gemeinden mit unter 2000 Einwohnern. Klar, dass in kleinen Gemeinden mehr als dreimal so oft baureifes Land gekauft wird als in großen Städten. Die regionalen Schwankungen sind bei diesen Zahlen noch gar nicht berücksichtigt (Statistisches Bundesamt, 02.06.2020).
Preisindex für Bauland
Der Preisindex für Bauland steigt über die Jahre stetig. Von 89,5 in 2000, 100,0 in 2010 bis 128,1 in 2015 und 161,3 in 2018. Die zwei letzten Werte sind vorläufig, von 2019 liegt noch kein Wert vor. (Statistisches Bundesamt, 02.06.2020).
Deine Suche geht also weiter: An deinem bevorzugten Standort findest Du ein solides Haus zum Verkauf, das dir gut gefällt und auf den ersten Blick gut zu deinen Ansprüchen passt. Nicht gut allerdings, wenn dieses Prachtstück eine schlechte Energiebilanz hat.
Neubau punktet mit Energieeffizienz
Die Energieeffizienz ist ein wichtiger Pluspunkt für den Neubau. Wer baut, hat alles bautechnisch auf dem neuesten Stand. Und kann für einen besonders hohen Energiestandard des Gebäudes zusätzliche Fördermittel erhalten. Was auch zählt: Energiekosten sind regelmäßig wiederkehrende Kosten, da kann der Energieverbrauch nicht niedrig genug sein – vor allem mit Blick auf die steigenden Energiepreise in den letzten Jahren.
Nun kommt aber eventuell der Zeitfaktor hinzu. Du musst so schnell wie möglich umziehen. Und die Wartezeit bis zum Einzug in einen Neubau ist dir zu lang.
Gekauftes Haus idealerweise sofort beziehbar
Der Kauf eines Hauses funktioniert normalerweise schnell und reibungslos. Mit etwas Glück hast Du vielleicht ein Haus gefunden, das Du so nehmen willst, wie es vor dir steht. Mit nur kleinen Renovierungen kannst Du idealerweise sofort einziehen.
Natürlich sind die genannten Punkte nur wenige Aspekte, die Du bei der Entscheidung Bauen oder Kaufen berücksichtigen kannst und musst. Wenn es in die heiße Entscheidungsphase geht, lass dich am besten ausführlich beraten.
Egal, wie Du dich am Ende entscheidest. Unser Beratungsteam arbeitet mit dir einen soliden und weitsichtigen Plan für deine Bau- oder Immobilienfinanzierung aus.