Mehr als ein Drittel haben es schon
Mehr als ein Drittel der privaten Haushalte besaßen laut Statistischem Bundesamt Anfang 2018 Einfamilienhäuser (31 %) oder Zweifamilienhäuser (5 %) – und haben wohl den perfekten Zeitpunkt für ihr Eigenheim gefunden. Ist vielleicht auch ganz einfach. Du wirfst deine Pläne, dein Alter, dein Einkommen in die Waagschale und hältst dagegen – ja was? Zeit, Geld?
Jeder zweite Haushalt mit Immobilie
Anfang 2018 besaßen 48 Prozent der Haushalte mindestens eine Immobilie. Mit zunehmender Haushaltsgröße steigt der Anteil der Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer (Statistisches Bundesamt 16.04.2019).
Zeit ist Geld
Für den Kauf eines Eigenheims gilt dieses geflügelte Wort in einem anderen Sinn. Der richtige Zeitpunkt ist am Ende das Geld für die Finanzierung. Ist genügend Eigenkapital vorhanden, also ab zwanzig bis dreißig Prozent der Kaufsumme? Sind die zukünftigen Einkünfte gesichert? Wie stehen die Zinsen?
Das ideale Szenario
Gehe zunächst von den idealen Voraussetzungen für den Hauskauf aus: Du hast Eigenkapital – sehr guter Zeitpunkt. Du hast sichere Einkünfte – sehr wichtiger Zeitpunkt. Die Zinsen sind niedrig – sehr kostensparender Zeitpunkt. Und natürlich wirst Du ein Haus kaufen, das Du dir leisten kannst. Also ein Eigenheim, das Du ohne übermäßige Belastungen finanzieren kannst. Dabei kommt der nächste Zeitpunktfaktor ins Spiel: Deine Pläne.
Vorteil für Nesthocker
Die Frage ist, wie lange Du in deinem neuen Nest bleiben willst. Klar, das kann kein Mensch vorher wirklich wissen. Aber jeder weiß: Wegen der anfänglichen Kosten es sinnvoller, etwas länger im Eigenheim zu wohnen. Ursache sind Erwerbsnebenkosten (Grunderwerbssteuer, Notar etc.) und Startfinanzierung. Es lohnt sich also, wenn Du dich im Hinterzimmer mit deinen ganz persönlichen Lebensplänen befasst – muss ja niemand erfahren. Was ist mit Beruf, Partnerschaft, Kindern? Ist für dich jede Änderung zwingend mit Umzug verbunden?
Umzug nicht in Sicht
Wie oft sind die Deutschen in den letzten 5 Jahren umgezogen? Circa sechzig Prozent gar nicht, knapp dreißig Prozent einmal, nur circa zehn Prozent mehrmals. Umzugsgründe: neue Arbeitsstätte, zu kleine Wohnfläche, oft auch Unzufriedenheit mit der Lage der Wohnstätte (Forsa-Umfrage für den Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, 2019).
Und schon folgt ein weiterer Zeitfaktor für das Eigenheim: das eigene Alter. Idealerweise vergleicht man die Pole im Leben: sehr jung und eher etwas älter.
Der Sprint im fortgeschrittenen Alter
Eines steht für dich fest: Du möchtest an einem bestimmten Wohnort langfristig bleiben. Nun brauchst Du eine saubere Rechnung, ob sich ein Hauskauf für dich lohnt. Dazu berücksichtigst Du die gesamten Kosten. Kaufpreis, Erwerbsnebenkosten, Instandhaltungskosten, Finanzierungskosten. Ein sicherer Finanzierungsplan zeigt: Mit mehr Eigenkapital und schnellerer Tilgung ist auch im fortgeschrittenen Alter ein Hauskauf gut machbar.
Der Marathon in jungen Jahren
Die Strategie für junge Hauskäuferinnen und Hauskäufer ist eher: kleine Raten und lange Tilgung. So ist noch genügend finanzieller Puffer für andere Pläne vorhanden. Voraussetzung ist jedoch, dass Du nicht planst, alle paar Jahre umzuziehen. Du bist also nur bedingt mobil. Das Eigenkapital ist in jungen Jahren normalerweise auch nicht üppig, die Finanzierung wird also teurer. Trotzdem ist der frühe Hauskauf eventuell allein schon aus einem Grund sinnvoll.
Die Spar-Automatik
Käufer eines Hauses stecken automatisch Teile deines Einkommens in Zins und Tilgung eines Baukredits. Mieter, sagt man, legen das Geld an und bauen vielleicht Geldvermögen auf – sparen fürs Alter. Problem nur: Klappt das nicht, siehe niedrige Zinsen, oder wird das Geld dann doch lieber für mehr Urlaub oder ein neues Auto verwendet – dann wird es nichts mit dem Vermögensaufbau fürs Alter. Immerhin gibt der durchschnittliche Haushalt monatlich 1 435 Euro für Konsum wie Bekleidung, eigenes Auto, ÖPNV, Freizeit, Unterhaltung, Urlaub, Innenausstattung, Telekommunikation, diverse Waren und so weiter aus. Das sind 53 Prozent des Konsumbudgets (Statistisches Bundesamt, Zahlen 2018, 28.02.2020). Wer dagegen ein Haus kauft, ist sozusagen zum Sparen verdonnert. Grundlage dafür ist das eigene Einkommen.
Besser keine Experimente
Besser, man wagt keine Experimente. Das eigene Einkommen ist die sicherste Finanzierung für das Eigenheim. Die Zahlen für den durchschnittlichen Haushalt dazu machen Mut: Mehr als die Hälfte aller Haushalte mit Wohneigentum kommt mit dem monatlichen Einkommen sehr gut bis gut zurecht (Statistisches Bundesamt, Zahlen 2018, 27.02.2020) – und nur knapp ein Prozent gar nicht. Zum Vergleich: Bei den Mietern kommen 38 Prozent sehr gut bis gut zurecht, knapp drei Prozent gar nicht.
In die Zukunft schauen
Für den einzelnen Haushalt gilt beim Hauskauf: In die Zukunft schauen. Im Job steigt das Gehalt normalerweise im Laufe der Zeit. Andererseits kann je nach Familienplanung wieder das verfügbare Einkommen sinken. Bei zwei Verdienern wieder steigen. Erspartes reicht vielleicht schon früher als erwartet als Startkapital für ein Eigenheim. Der perfekte Zeitpunkt für das eigene Haus ist dann, wenn Du den idealen Ort gefunden hast.
Platz mit Kita und Schule
Für junge Familien ist die Wohnsituation oft suboptimal. Ideal daher: Ein Eigenheim nahe Kita, Schule, Sportmöglichkeiten und mit viel Platz zum Spielen, dazu guter Verkehrsanbindung zur Arbeitsstätte. Wenn Du das findest, hast Du auch den perfekten Zeitpunkt für den Hauskauf gefunden. Anders sieht es aus, wenn Du in einem Haushalt ohne Kinder lebst. Vielleicht, weil die Kinder schon ihr eigenes Leben führen.
Kultur und Ärzte um die Ecke
Du hast Lust auf Museumsbesuche, Konzerte und viele Möglichkeiten, deine Freizeit zu gestalten. Dann ist der richtige Zeitpunkt fürs Eigenheim, wenn Du ein Haus in der Nähe von Kultur, Ausgehvierteln und anderen Freizeitaktivitäten kaufen kannst. Du bist bereits im fortgeschrittenen Alter, ist eventuell auch der große Garten nicht mehr das wichtigste Ziel – eher die Nähe zu Ärzten.
Kein Stress mit dem Garten
Wer schon etwas mehr Lebensjahre vorweist, möchte sich bestimmt nicht mehr länger mit beschwerlichen Gartenarbeiten plagen – oder damit anfangen. Etwas Grünfläche und gemütliche Sitzecke reichen meist. Das ist aber nur ein Aspekt, der beim Wohnen mit mehr Lebensjahren wichtig ist. Warst Du bisher mit deinem Wohnort und deiner Wohnsituation zufrieden, kann sich das Blatt mit zunehmendem Alter wenden. Und wieder kommt ein perfekter Zeitpunkt, ein Eigenheim zu kaufen.
Bequemlichkeit hat Vorrang
Auch wenn es keiner gerne zugibt: Je älter man wird, desto lästiger werden Treppen, Stufen, enge Türen und Flure. Nur jede zehnte Wohnung hatte 2018 einen barrierereduzierten Zugang, also keine Stufen oder Schwellen, ausreichend breite Türen und Flure (Statistisches Bundesamt, 10.12.2019).
Wohnen mit Barrieren
Nur 2 Prozent der Wohnungen erfüllten 2018 alle Merkmale eines barrierearmen Wohnens – das heißt: genügend Raum in Küche und Bad, ausreichend breite Türen und Flure, einen ebenerdigen Einstieg zur Dusche und keine Stufen und Schwellen, die die Bewegungsfreiheit einschränken (Statistisches Bundesamt, 10.12.2019).
Wenn Du dich nicht auf eine lange Suche nach barrierearmem Wohnraum machen willst: Ein Eigenheim ist hier sicherlich eine Überlegung wert. Der frühe Blick aufs Seniorenleben muss aber nicht zwingend bei der Entscheidung fürs Eigenheim im Fokus stehen.
Das individuelle Zeitpunkt-Haus
Ein Haus ist eine wichtige Lebensentscheidung. Aber eben nicht die einzige Entscheidung im Leben. Dein Leben wird durch deine Träume und durch äußere Einflüsse immer wieder beeinflusst – ein Eigenheim muss zu deinen Ansprüchen passen. Und kann dann für bestimmte Lebensabschnitte und zu verschiedenen Zeitpunkten die beste Entscheidung sein.
Kurz gesagt: Zu jedem Zeitpunkt ist die persönliche Situation, der eigene Lebensstil, die Marktlage und die solide Finanzierung wichtig. Stimmt alles, ist der Zeitpunkt für das Eigenheim immer perfekt. Unser Beratungsteam hat schon eine Vielzahl an Modellen kalkuliert und kann dir zuverlässige Tipps für deine Entscheidung geben.
Auch wichtig: Unser Beratungsteam beobachtet genau die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Krise – und berücksichtigt bei deinen Plänen den neuesten Stand und seriöse Prognosen zur Bau- und Immobilienfinanzierung.